Das Herz ist sowohl körperlich wie auch seelisch die Mitte des Menschen. Körperlich ist das Herz für einen gesunden Blutdruck, für einen leistungsfähigen Kreislauf und damit für eine gesunde Aktivkraft im Leben verantwortlich („Mit ganzen Herzen etwas tun“). Für diese gesunde Aktivkraft braucht eigentlich der Mensch eine seelische, innere Mitte aus der heraus er sein Leben gestalten kann. Eine seelische Mitte bedeutet, etwas zu haben (z. B. Werte, Inhalte), die einem am Herzen liegen und die man im Leben verwirklichen will. Daraus erwächst auch ein gesundes Selbstwertgefühl, welches ja im Bereich des Herzens seinen natürlichen Ort hat.
So wie das Herz ständig in rhythmischer Bewegung ist, so hat der Mensch die Fähigkeit, seine Inhalte und Werte ständig weiterzuentwickeln und in den wechselnden Situationen des Lebens flexibel zu gestalten.
Dieses Gestalten aus einer Idee heraus bis hinein in die physische Verwirklichung ist ein wesentliches herzstärkendes Element des freien Atems. So liegt auch jeder Körperübung eine Idee bzw. ein Inhalt zu Grunde den der Übende nicht nur denkt, sondern auch erlebt und sogar bis hinein in den physischen Körper verwirklicht. (z. B. die Zentrierung aus der Weite beim Baum -tadasana oder Andreaskreuz - sandhisthana)
Diese Art der Übungspraxis fördert von innen und authentisch das Selbstwertgefühl und somit die seelische wie auch die physische Mitte des Menschen, nämlich das Herz.