Die Flankenatmung “Atmung der Weite”, die mit den Nieren verbunden ist

 

 

Diese spezifische Form der Flankenatmung ermöglicht eine Empfindung für das Wesen der Niere.  

Die Bezeichnung „Atmung der Weite“ offenbart schon leise das Wesen dieser Atmung: sie trägt eine offene und weite, nach außen in den Raum gerichtete Empfindung in sich, sie fördert auf ganz besondere Weise die Aufmerksamkeit für den großen Luftkreis. Wer den freien und weiten Raum, der sich räumlich immer ausdehnt, wahrnimmt, fördert automatisch die Flankenatmung bei sich und fördert die feinen und sensiblen Nierenorgane. Auch die Rückenpartien werden in ihrer Flächenart mehr empfunden.

Wichtig ist es, dass der Atemprozess natürlich und entspannt bleibt, sonst können keine günstigen Ergebnisse erzielt werden.

Aus einer seelisch-geistigen Sicht schenkt eine gut entwickelte Nierenanlage beim Menschen z.B. eine Offenheit und Beziehungsfreude. Diese Menschen begeistern sich und beleben die Umgebung durch ihre lebendige, offene und ideenreiche Art. Überall dort, wo der nierengeprägte Charakter auftritt, kommt der Mensch ins Gespräch, kann leichter Perspektiven aufbauen und zeigt Interesse an den Mitmenschen.

Auch viele körperliche Wirkungen ergeben sich aus der Belebung und Weitung dieser Flankenregion durch die Nierenatmung.

Das dynamische und leichte Element der Luft richtet die Wirbelsäule spannkräftig und leicht nach oben auf und wirkt allen Schwereerscheinungen entgegen. Die Muskulatur wird geschmeidig, die Bandscheiben und Gelenke günstig entlastet. Der Gang, die Haltung und alle Bewegungen werden leichter und freier.

Häufig wirkt bei Nierenbelastungen die Haut in der Nierenregion unbelebt, wie weniger “Licht ausstrahlend”. Auch treten bei Nierenbelastung Aufquellungen paravertebral (ganz besonders im Bereich des Wirbelsäulenabschnittes Th 9 bis Th 12) auf, die in die Auflösung kommen können.

Die Weite und Leichte der Flankenatmung wirkt entspannend und lösend auf die mit Stress überladenen bzw. belasteten Nieren. Dies wirkt äusserst günstig bei hohem Blutdruck und Blutdruckschwankungen. Auch kann dadurch die Niere ihre Aufgabe der Ausscheidung von Stoffwechselprodukten auf differenzierte Weise wieder besser wahrnehmen. Somit wird die Aufrechterhaltung der Homöostase, die Regelung des Wasserhaushaltes, des Salzhaushaltes und des Säure-Basen-Gleichgewichtes gefördert.

Die belebende Aktivierung der Flankenregion wirkt sich weiterhin auf die Oberbauchorgane aus. Diese werden aus ihrer häufigen Einengung und Verkrampfung befreit und bekommen sofort mehr Raum. Sie werden durch die Atemwelle rhythmisch bewegt, belebt und entwickeln eine gesunde Spannkraft. Dadurch können diese Organe (Magen, Bauchspeicheldrüse, Duodenum…) harmonisch arbeiten und z. B. die sehr aktiven Verdauungsenzyme bilden.  

Atemübung

Die Nieren sind mehr zum Rücken hin lokalisiert und liegen extraperitoneal (außerhalb der Bauchhöhle). Wer eine Empfindung über den Zusammenhang der Atmung mit den Nieren entwickeln möchte und die Nierenfunktion unterstützen möchte, kann stehend oder liegend seinen Atem in die Flanken richten. Die unteren Rippenbögen sollen sich nach der Seite hin durch die Einatmung ausdehnen. Nicht tief in den Bauch fließt der Atem, sondern weit und ausdehnend in die Flanken. Hilfreich kann es sein, die Atmung, mit den Händen an den Rippenbögen liegend, zu spüren und zu motivieren. Das Atmen in die Flanken soll sich mit einer freien Bewegung aus dem Rücken in den Raum ausdehnen.

Einfache Körperübung zur Verbesserung der Flankenatmung 

Sehr günstig zur Förderung der Flankenatmung ist es, wenn der Übende nicht nur seinen Körper, sondern auch den Raum, durch den er sich bewegt, wahrnimmt. Durch diese Lenkung der Wahrnehmung wird das Bewusstsein auf eine konkrete, schöne und leichte Weise nach außen in eine größere Weite geführt.
So kann man sich bei der abgebildeten Übung das Bild vorstellen, dass sich der Arm weit im Raum in einem leicht aufsteigenden Bogen nach oben bewegt. Je mehr diese leichte Armbewegung im Raum auch beim Ausführen bewusst wahrgenommen und erlebt wird, desto befreiender wirkt sie auf die Flankenregion und auf die Atmung. So kommt die befreiende Wirkung dadurch zustande, dass das Bewusstsein formend bis hinein in den Körper tätig ist, sogar formend bis in die Eiweißstruktur.
Es empfiehlt sich täglich eine, zwei oder drei dieser Bewegungsübungen in einer günstigen Abfolge auszuführen. Übt man sich täglich in der Bewusstseinsformung mit der Atemschulung, so wirkt sich dies immer stabilisierend und  harmonisierend auf den gesamten Menschen aus